Verkehrsplanung und Verkehrstechnik

Kurzfassung

Projekt PLUTO

Das Projekt PLUTO basiert auf einer Integration der für den Wirtschaftskammerpreis 2006 von Paul Pfaffenbichler und Elissavet Pontikakis eingereichten Projekte "Wirtschaftliche Vorteile einer Koordinierung der Raum- und Verkehrsplanung der Städte Wien und Bratislava" und "Disaggregiertes Wachstumsmodell für den Verdichtungsraum Wien-Bratislava". Beide Projekte befassen sich mit der Modellierung der Auswirkungen von Maßnahmen und Projekten im Großraum Wien - Bratislava. Die zur Anwendung kommenden Modelle, das integrierte, dynamische Flächennutzungs- und Verkehrsmodell MARS und ein Cellular Automata Modell des Korridors der Schnellbahnlinie S7, arbeiten auf verschiedenen räumlichen Aggregationsnivaues. Ihre Kombination ermöglicht zahlreiche Synergien hinsichtlich der analysierbaren Fragestellungen und der Datenbeschaffung.

Im ersten Arbeitsschritt werden die Datenerfordernisse und die Schnittstellen zwischen den beiden Modelle definiert. Darauf aufbauend werden die zusätzlich erforderlichen Daten erhoben und die Modelle aufgesetzt und kalibriert. Im zweiten Arbeitsschritt werden mit Hilfe des Modells MARS die großräumigen Auswirkungen der Verkehrs- und Raumplanung in der Hauptstadtregion Wien - Bratislava analysiert. Ein Hauptaugenmerk gilt dabei der Frage, die wirtschaftlichen Vor- und Nachteile verschiedener Kooperationsstrategien zu quantifizieren. Dazu werden vor dem Hintergrund verschiedener Rahmenbedingungen (Kooperation - Konkurrenz) Verkehrsaufkommen, Arbeitsplatz- und Einwohnermigration innerhalb der Region prognostiziert. Die Ergebnisse des zweiten Arbeitsschrittes bilden außerdem den Rahmen und einen wesentlichen Input in Arbeitsschritt 3, der detaillierten Modellierung des Korridors der Schnellbahnlinie S7 durch ein disaggregiertes Cellular Automata Modell. Mithilfe dieses Modells soll die detaillierte Entwicklung der Flächennutzung im Korridor vorhergesagt werden. Ein Hauptergebnis der Arbeitsschritte 2 und 3 wird die zeitlich-räumliche Darstellung verschiedener Indikatoren wie Einwohner- oder Arbeitsplatzzahlen in animierten GIS Karten sein.

 

Wirtschaftsrelevanz 

Aufgrund des EU-Beitritts der Slowakei und dem damit langfristig verbundenen Fall aller Handelshemmnisse einerseits und der räumlichen Nähe andererseits ist ein Zusammenwachsen der Region Wien - Bratislava unausweichlich. In dieser bipolaren Situation besteht die Befürchtung, dass Wien Wirtschaftskraft an Bratislava verlieren könnte. Vorrangiges Ziel des Projektes ist das Aufzeigen geeigneter Kooperations­strategien, die beiden Städten wirtschaftlichen Nutzen bringen. Die Ergebnisse können genutzt werden, um bestehende und geplante Kooperationen in einem breiteren Kontext zu sehen und optimal zu nutzen. Die Forderung wirtschaftsnaher Körperschaften nach einer intensiveren Koordinierung zwischen den beiden Städten kann durch diese Arbeit gegenüber der Politik unterstützt werden. Die in diesem Projekt entwickelten Werkzeuge können Unternehmen helfen, ihre Standortentscheidungen zu optimieren.

PLUTO
Prediction of Land Use and Transport changes due to Open borders - a modelling framework for the Vienna - Bratislava metropolitan region