Verkehrsplanung und Verkehrstechnik

Petra Völkl

ALTERNATIVEN ZUM MOTORISIERTEN INDIVIDUALVERKEHR IM LÄNDLICHEN RAUM

Alternativen zum motorisierten Individualverkehr umfassen nicht nur Lösungen in Richtung öffentlicher Verkehr, sondern beinhalten Maßnahmen zur Förderung des Radfahrens, des Zufußgehens respektive bewußtseinsbildende Maßnahmen. Einerseits gibt es in Österreich beziehungsweise dem deutschsprachigen Raum bereits viele verwirklichte Projekte zu den genannten Beispielen, betrachtet man jedoch die einzelnen (Stadt-)Gemeinden (in diesem Fall Gemeinden aus Niederösterreich) genauer, so zeigt sich, daß noch jede Menge Aufklärungs- und Informationsarbeit in der Bevölkerung aber auch den Kommunen und Behörden notwendig ist. Auch wird eine der künftigen Aufgaben darin liegen, geeignete Finanzierungsmodelle für den alternativen "Umstieg" auf andere Verkehrsmittel als den Pkw zu finden. Weiters zeigt eine empirische Erhebung, daß Vorurteile gegenüber dem öffentlichen Verkehr abgebaut werden müssen. Eine der wesentlichsten Vorteile von alternativen Verkehrsmitteln liegen in der Umweltfreundlichkeit, teilweise in der Kostengünstigkeit, in der Verkehrsverminderung, Verkehrssicherheit, im möglichen Alkoholkonsum beziehungsweise in der Bequemlichkeit. Erfreulich festzustellen ist, daß Werte wie bessere Lebensqualität, Luft und so weiter immer mehr zählen. Nachteile werden nach wie vor in der mangelnden Flexibilität, Verfügbarkeit, Abhängigkeit und Zeitaufwendigkeit gesehen. Bezüglich des Images von öffentlichen Verkehrsmitteln beziehungsweise teilweise auch von Fahrrädern hat sich kaum etwas geändert, noch immer liegt an erster Stelle die Gruppe der sogenannten "älteren Personen", für die diese Verkehrsmittel sinnvoll sein könnten. Betrachtet man jedoch den Motorisierungsgrad der jüngeren Generation (= auch in dieser Befragung deutlich zu erkennen), so merkt man, daß in einigen Jahren Probleme auftreten können. Denn dann wird eine "alte" aber "automobile" Generation pensioniert sein, welche nicht mehr auf öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder oder ähnliches angewiesen ist. Wofür dann die öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung stehen, lässt die Autorin für weitere Arbeiten offen. In dieser Studie wird untersucht, welche Lösungen es schon gibt, wie diese angenommen werden würden und was tatsächlich in den diversen niederösterreichischen Gemeinden umgesetzt wird. Weiters wird das Modellprojekt der niederösterreichischen Landesregierung "Verkehrspargemeinde Langenlois" näher dargestellt. Dieses vierjährige Modellprojekt soll beispielgebend für andere Gemeinden sein und - über das sogenannte Verkehrsparhandbuch, dem Endergebnis des Projektes zum Nachahmen anregen.