Markus Simoner
ANALYSE DES MOBILITÄTSVERHALTENS VON STUDENTEN
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Mobilitätsverhalten von Studenten. In bisherigen österreichischen Mobilitätsstudien wurde diese Personengruppe entweder immer gemeinsam mit den Schülern oder mit der gleichaltrigen 8evölkerung (z.8. Gruppe der 20-25 jährigen) erfasst. Die Besonderheiten des Ortsveränderungsverhaltens von Studenten werden anhand einer eingehenden Analyse ausgewählter Mobilitätsparameter dargestellt. Die Daten für diese Untersuchung entstammen aus 1536 Wegeketten, welche von den Studenten selbst im Zuge einer Übung am Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik an der TU Wien erstellt wurden. Bei der Auswertung dieser Arbeiten wurde zwischen personen- und wegbezogenen Mobilitätskennziffern unterschieden, um das Mobilitätsverhalten sowohl in Bezug auf den gesamten Tagesablauf (personenbezogen) als auch auf den einzelnen Weg zu. erfassen. Ein Schwerpunkt dieser Arbeit besteht in der Frage nach dem Einfluss der Siedlungsstruktur auf das Ortsveränderungsverhalten von Studenten. Zu diesem Zwecke wurden verschiedene räumliche Bezugseinheiten gebildet und die diversen Mobilitätskennziffern separat für jeden Bezugsraum berechnet. Der Großteil der in den zahlreichen Abbildungen dargestellten Mobilitätskennwerte bezieht sich auf die Basisparameter Länge, Zeit und Geschwindigkeit. Sie geben einen Aufschluss über die Wechselwirkungen zwischen der räumlichen Entwicklung und der Entwicklung im Verkehrssystem. Die Ergebnisse zeigen, dass Studenten im Vergleich zur restlichen Bevölkerung durchschnittlich mehr tägliche Wege zurücklegen und dabei auch ein höheres Mobilitätszeitbudget haben. Des weiteren wählen sie bevorzugt ein Verkehrsmittel des Umweltverbundes", welcher einen Anteil am Modal-Split von über 80% erreicht. Die Überprüfung der Arbeitshypothesen bestätigen den wichtigen Einfluss der Siedlungsstruktur auf das Ortsveränderungsverhalten. Sowohl bei den personenbezogenen als auch bei den wegbezogenen Kennwerten konnten signifikante Unterschiede festgestellt werden. Sie kommen vor allem in der Verkehrsmittelwahl aber auch in den raum-zeitlichen Basisgrößen Länge, Zeit und Geschwindigkeit zum Ausdruck. Auch die Annahme, dass höhere Geschwindigkeiten im Personenverkehr hauptsächlich zu einer Ausdehnung der Entfernungen führen (und nicht in geringeren Zeiten umgesetzt werden), werden durch die Analyse der geschwindigkeitsabhängigen Längen- und Zeitparameter eindeutig bestätigt. Die Zeit ist somit auch in dieser Arbeit der konstante Faktor, wenngleich sich die durchschnittlichen Mobilitätszeitbudgets der Untersuchungsgruppe im Vergleich zur Gesamtbevölkerung auf einem höheren Niveau befinden.