Verkehrsplanung und Verkehrstechnik

Karin Koppensteiner

Untersuchung des Zusammenhanges von Verkehrsaufwand und Stukturdefiziten

Das Ziel dieser Diplomarbeit besteht darin, die Auswirkungen auf den Verkehrsaufwand aufzuzeigen, wenn in den Strukturen Defizite auftreten. Der Verkehrsaufwand wurde mit dem Verkehrszweck verknüpft, um die daraus entstandenen Folgen für die Strukturen betrachten zu können. In Folge wurden auch Berechnungen betreffend der Verkehrsmittelnutzung in der Arbeit als Indikator berücksichtigt. Um den Verkehrsaufwand im Zusammenhang mit der Siedlungsstruktur zu untersuchen, der Verkehrsaufwand, Verkehrsmittelnutzung (Modal Split) und Verkehrszweck wird benötigt. Mit diesen Mobilitätsindikatoren auf der einen Seite und den vordefinierten Strukturbezogenen Indikatoren, wie Bevölkerungsgröße, Arbeitsmarkt, Erreichbarkeit und Dynamik auf der anderen Seite, wurden die Zusammenhänge herausgearbeitet. In Gemeinden mit geringer Bevölkerung, geringer Arbeitsplatzausstattung, geringer Erreichbarkeit von Infrastruktureinrichtungen und stagnierender Bevölkerungs- und Beschäftigungsdynamik erhöht sich einerseits der Verkehrsaufwand Das bedeutet, dass die Wege länger werden und die Geschwindigkeit zunimmt, und andererseits nimmt die Verkehrsmittelnutzung von Fußgeher, Radfahrer und des öffentlichen Verkehrs stark ab; in manchen Gemeinden beträgt der MIV-Anteil sogar 90 Prozent. Für die Bevölkerung dieser Gemeinden erhöhen sich die Distanzen für Versorgung und Arbeit/Ausbildung bis zu 50 Prozent gegenüber den besser ausgestatteten Gemeinden mit Infrastruktureinrichtungen und Arbeitsplätzen. In dieser Arbeit wurde die stabile Mobilitätszeit von ungefähr 80 Minuten und die konstante Wegezahl von 2,65 Wege/Person empirisch untersucht und bestätigt. Die Abhängigkeit mit Mobilitätszeit und Verkehrsaufwand liegt in der Verkehrsmittelnutzung. Durch diesen Modal Split ergeben sich die unterschiedlichen Reichweiten im Raum, welche dazu führen, dass der MIV gegenüber dem Fußgänger zum Erzielen des gleichen Verkehrszwecks oftmals die zehnfache Distanz für die äquivalente Mobilitätszeit benötigt. Die Veränderung der Systemgeschwindigkeit ist unter anderem ein Resultat der Raumplanung der letzten Jahrzehnte, welche sich nachhaltig auf die Strukturen ausgewirkt hat. Diese Raumaufteilung hat die Entwicklung zur wirtschaftlichen Konzentration (Einkaufszentren am Stadtrand) und der Zersiedlung im Wohnbereich beschleunigt.