Verkehrsplanung und Verkehrstechnik

Anne Cecile Scherrer

Die Verkehrspolitik befindet sich vor wesentlichen Herausforderungen. Es ist Pflicht eines modernen Staates, eine sichere und effiziente Mobilität seiner Bürger zu gewährleisten. Verkehr ist mit der wirtschaftlichen Entwicklung und der erhöhten wirtschaftlichen Attraktivität des entsprechenden Standorts eng verbunden. Europäische Staaten müssen nunmehr mit der schwierigen Wirtschaftslage und den Ansprüchen an Umweltverträglichkeit umgehen.

 

In Österreich werden jährlich mehr als 2 Milliarden EUR von dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie in die Infrastruktur investiert. Die Schuldensituation verschlechtert sich gleichzeitig. Eine offizielle Studie im Auftrag des Staatsschuldenausschusses berichtet:

 

"Der höchste Schuldenstand wird nach den gegenwärtigen Projektionen im Jahr 2023 nach Abschluss der Investitionsphase in Höhe von 26,4 Mrd. EUR (zu Preisbasis 2008) erreicht. Danach geht der Nettoschuldenstand wieder schrittweise zurück. Das Anfangsniveau von 2009 soll in etwa wieder im Jahrr 2040 erreicht werden". (Studie Infrastrukturinvestitionen, B. Grossmann, E. Hauth)

 

Die volkswirtschaftlichen Nutzen der Allgemeinheit sollen zwecks sparsamer und nachhaltiger Investitionen den Vorrang haben. Leistungsfähigere Infrastruktur, wettbewerbsfähige Verkehrswege, umweltfreundlichere Verkehrsträger werden die Effizienz im Betrieb sichern. Es stellt sich dann die Frage: die bestehende Infrastruktur anpassen und verbessern oder neue kostenintensive Strecken bauen?

 

In dieser Arbeit wird die Effizienz der Finanzierung der Eisenbahn am Beispiel des Koralmbahnprojekts analysiert. Zuerst wird das heutige Bahnsituation in Österreich und in Europa beschreibt. Die entsprechenden Zielsetzungen, Maßnahmen und politischen Grundlagen werden berücksichtigt. Die vergangenen Verkehrswechselbeziehungen werden dann erklärt und prognostizierte Verkehrsentwicklungen entworfen. Nach der technischen Beschreibung des Koralmbahnprojekts und der bestehenden Strecken im berücksichtigten Raum werden Verbesserungsmöglichkeiten vorgelegt. Das Beispiel des Bahnmusterlands Schweiz wird sich hier als hilfreich herausstellen. Zum Schluss wird eine vereinfachte Nutzen-Kosten Analyse anhand wahrscheinlicher zukünftiger Szenarien durchgeführt. Die Ergebnisse ermöglichen eine Anordnung der Alternativen: die "beste" Investitionslösung wird vorgeschlagen.