Verkehrsplanung und Verkehrstechnik

Pia Toth

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der existierenden Hypothese des internen Schienenbonus. Diese besagt, dass schienengebundene Fahrzeuge einen höheren Fahrgastkomfort bieten, als Busse des öffentlichen Verkehrs.
Die Bestärkung beziehungsweise Abschwächung dieser Hypothese erfolgte mittels Messung der Faktoren Licht, Lärm, Temperatur und Beschleunigung in öffentlichen Bussen und  Straßenbahnen  in Wien, die  Einfluss  auf  die  Sinneswahrnehmung des mobilen Menschen haben können. Diese Messfaktoren wurden in einem weiteren Schritt mittels einer Befragung von Fahrgasten gewichtet. Die zentrale Forschungsfrage dabei lautete:
Lasst sich die Hypothese des internen Schienenbonus durch Messungen von Faktoren, die Einfluss auf die Humanphysiologie haben, bekräftigen?

Wesentliche Ergebnisse:
Eindeutige Aussagen konnten nur für  einen der Faktoren getroffen werden. Die Lichtverhältnisse hatten laut Befragung in keinem der untersuchten Verkehrsmittel einen wesentlichen Einfluss auf den Fahrgastkomfort. Sowohl die objektiven Lärmmesswerte, als auch die entsprechenden Ergebnisse der Befragung einzeln ließen keinen deutlichen Favoriten  unter  den  Verkehrsmitteln  erkennen.  Aggregiert lässt sich jedoch ein schwacher Vorzug für den Bus ableiten. Durch Messung der Temperaturverhältnisse wurde der interne Schienenbonus bekräftigt, während sich die befragten Fahrgäste besonders im Winter in Bussen wohler fühlten als in Straßenbahnen.  Das deutlichste Ergebnis liefert der Faktor Beschleunigung: Sowohl anhand der objektiven Messungen, als auch durch die subjektiven Meinungen der Fahrgaste bekräftigt er die Existenz eines Schienenbonus.