Marin Sucic-Cikic
Leistungsmessungen und Evaluierungen von ÖV-Systemen sind wesentliche Instrumente der Verkehrsplanung, die zu einem kontinuierlichen Fortschritt von öffentlichen Verkehrssystemen führen. Die Qualität eines ÖV-Systems kann mithilfe verschiedener Indikatoren dargestellt werden und dadurch ein Grundstein für Verbesserungsmaßnahmen gelegt werden.
Ziel: Im Rahmen dieser Diplomarbeit sollen räumliche Indikatoren gefunden werden, die einerseits einfach bestimmt werden können, andererseits stark mit dem ÖV-Anteil des Modal Splits bzw. mit der ÖV-Zufriedenheit korrelieren. Die Bestimmung der Indikatoren soll ausschließlich auf geographischen Daten eines ÖV-Systems und der Bevölkerungsverteilung basieren.
Methodik: Es werden sieben Indikatoren für acht europäische Großstädte, zum Teil unter Zuhilfenahme einer GIS-Software, berechnet und dem jeweiligen ÖV-Anteil des Modal Splits bzw. der Zufriedenheit mit dem ÖV gegenübergestellt. Danach wird mittels Regressionsanalysen untersucht, wie stark die Indikatoren mit dem ÖV-Anteil des Modal Splits bzw. der ÖV-Zufriedenheit zusammenhängen.
Fazit: Das Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass der Indikator „Haltestellen pro 1.000 Einwohner“ mit dem ÖV-Anteil des Modal Splits sehr stark korreliert. Die Indikatoren „Durchschnittlicher Haltestellenabstand“, „ÖV-Netz-Straßennetz-Verhältnis“ und „ÖV-Netz-Fläche-Verhältnis“ weisen einen mittleren Zusammenhang mit dem ÖV-Anteil des Modal Splits bzw. der ÖV-Zufriedenheit auf. Diese Indikatoren lassen sich sehr einfach mithilfe einer Verhältnisrechnung bestimmen. Die komplexeren Indikatoren, welche die räumliche Haltestellenverteilung und die Bevölkerungsverteilung miteinbeziehen, weisen unerwartet schwächere Zusammenhänge auf.